Stress reduzieren durch Körperhaltung
Unsere Seele wirkt sich auf unseren Körper aus – das weiß jeder. Doch es ist auch umgekehrt. Unsere Körperhaltung wirkt auch auf unsere Hormone und damit auf unsere Stimmung zurück. Versuche einfach einmal mit herunterhängenden Kopf, hängenden Schultern und zusammengesunken überzeugend zu sagen: “Heute ist ein wunderbarer Tag.” Oder mit erhobenen Armen, nach oben gestrecktem Kinn zu formulieren: “Mir geht es gerade total schlecht.” Es wird vermutlich nicht gut funktionieren.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass schon zwei Minuten in einer Körperhaltung, die Sieg oder Macht ausdrückt (im “V” Haltung erhobene Arme, vorgestrecktes Kinn oder Hände in die Hüften gestemmt, breiter Stand), genügen, um den Hormonhaushalt positiv zu beeinflussen. Das Aktivitätshormon Testosteron steigt um ca. 20% an, das Stresshormon Cortisol hingegen nimmt um ca. 20% ab. Bonus: Auch andere Menschen nehmen einen positiver wahr.
Vor wichtigen Gesprächen empfiehlt es sich also, nicht zusammengekauert in einer Haltung von Machtlosigkeit und Niederlage dazusitzen, sondern besser zu stehen, Arme in die Hüften…
Wer will, kann sich auch angewöhnen, seinen Hormonspiegel regelmäßig positiv zu beeinflussen. Stress haben wir alle genug, da tut eine Absenkung generell gut.
Man kann zum Beispiel immer, wenn man telefoniert oder sich ein Getränk holt, aufstehen und einen Arm in die Hüfte stemmen. Sich zurücklehnen, Füsse auf den Tisch funktioniert auch. Oder immer wenn man einen Weg läuft, bewusst eine machtvolle Haltung einnehmen. Nicht für die anderen, sondern für dich selbst.
Mehr dazu im Ted-Vortrag der Harvard Business School Dozentin Amy Chuddy “Your body language shapes who you are.” Leider nur auf Englisch – aber man kann sich die englischen Untertitel einblenden lassen, um es besser zu verstehen.