Ordnung durch Reduktion

Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt. Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.

– Martin Heidegger

Wir leben in einer Gesellschaft, die Überfluss gewöhnt ist. Unbegrenzte Möglichkeiten – beim Essen, Reisen, Unterhaltungsangebot… Was einerseits ausdrückt, wie gut es uns geht, kann leider auch schnell dazu führen, dass sich das Leben wie von alleine füllt. Ein zu viel an Optionen zwingt uns zum nachdenken, abwägen und bindet somit Zeit und andere Ressourcen. Das Chaos im Kopf und Leben nimmt zu.

Manchmal hilft da nur noch eine Radikalkur um Ordnung und Klarheit zu schaffen.

In der Zeit vor Ostern bietet sich da das Fasten als eine Möglichkeit der selbstgewählten Reduktion an. Wo wir bewusst Nein sagen, entsteht Ruhe. Und Raum für Neues.

Man verschließt den Zugang zu einem Raum ganz bewusst. Doch dadurch tun sich neue Räume auf:

  • Räume der Empfindsamkeit: Viele Menschen erleben etwa beim Verzicht auf feste Speisen eine erhöhte emotionale und spirituelle Sensibilität. Sie spüren und erleben Dinge, die ihnen sonst verschlossen bleiben.
  • Räume der Zeit: Wer nichts isst, nicht fernsieht oder Social Media einschränkt, hat plötzlich mehr Zeit für andere Dinge.
  • Räume im Inneren: Egal ob Multitasking, Medienkonsum, Süßigkeiten oder Alkohol – gelegentlich nutzen wir, meist unbewusst, Suchtmittel, um unsere Gefühle nicht zu spüren. Die Medien zähle ich aus eigener Erfahrung dazu – man kann auf die nächste Facebook- oder E-Mail-Nachricht warten wie ein Junkie. Wird die kleine oder große Sucht nicht mehr bedient, kommt man dem eigenen Herzen wieder auf die Spur und kann vielleicht Lösungen für das finden, was das Herz beschwert.

Ich ermutige dich, diese Fastenzeit bewusst als Zeit des „stattdessen“ zu nutzen. Und bewusst zu erleben, wie die gewählte Reduktion Ordnung und Ruhe mit sich bringt.

Das Impulsheft Loslassen. Impulse für ein befreites Leben zeigt dir, wie du in deinem Umfeld und in dir drin neue Freiräume finden und schaffen kannst.

 

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