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Wie eine Rolltreppe … von Kerstin Hack

Hast du schon einmal versucht, auf einer Rolltreppe in die falsche Richtung zu laufen? Du schaffst es trotz größter Anstrengung kaum, am Ende anzukommen. In die richtige Richtung bringt sie dich jedoch mühelos. So ähnlich ist das auch mit Gottes Segen. Er macht das Leben leichter. Du bekommst Unterstützung und kannst, im Bild gesprochen, die „Rolltreppe des Segens“ benutzen. Das Ergebnis: Du erreichst müheloser das Ziel, das Gott sich für dein Leben gedacht hat. Und es macht auch mehr Spaß.

Was segnet Gott?
Ich denke, es gibt keinen Lebensbereich, den Gott nicht mit seinem Segen stärken und berühren möchte. In der Bibel finden sich neben geistlichen Segnungen auch ganz praktische Dinge, die Gott segnen will. In 5. Mose 28,3-8 finden wir eine ganze Auflistung davon: den Wohnort, die Hausarbeit, den Beruf, die Kinder, das Einkommen, die Tiere, die Felder und das Land. Dazu schenkt er Schutz auf Reisen und in unserem Zuhause. Gottes Segen verhilft auch zu Wohlstand. Nicht als Selbstzweck – sondern wer gesegnet ist, kann anderen abgeben und muss nicht borgen.

Zu der Auflistung gehört auch der Segen für deinen „Korb und den Backtrog“. Der altertümliche Backtrog ist bei mir zugegebenermaßen nicht oft im Einsatz. Kuchen und Brot kaufe ich meist beim Bäcker. Doch es gibt jede Menge Dinge, mit denen ich täglich zu tun habe und die meinen Lebensunterhalt sichern oder zu meinem Komfort beitragen: Computer, Internet, das Telefon, Papier, Drucker, Dusche, Wasserversorgung usw.

Dass Dinge gesegnet sein können – oder eben auch nicht – erlebe ich immer wieder. Vor einer Weile hatten wir im Verlag einen definitiv nicht gesegneten Internet-Server. Unsere Webseite stürzte täglich mehrfach ab und war für die Menschen, die sich über unsere Bücher informieren wollten, nicht mehr erreichbar. Es kostete viel Zeit, Mühe und Geld, das täglich zu reparieren. Natürlich konnte auch niemand einkaufen – was sich wiederum auf meinen Lebensunterhalt auswirkte. Seit wir die Firma gewechselt haben, läuft es wie am Schnürchen. Woran es bei der ersten Firma lag, wissen wir nicht – nur dass sie aus Gründen der Gewinnoptimierung am Service gespart hat.

Ich habe erlebt, wie sich Segen in vielen spezifischen Lebensbereichen entfaltet hat. In meinem Leben erfahre ich ihn oft in Form von Gunst. Ich erlebe Gunst von Menschen, die mir gerne helfen und mich unterstützen. Als ich etwa im Rahmen meines Schiffsprojektes – ich baue gerade ein DDR-Marineschiff zu einem Ort für Begegnung und Segen um – vor einer riesigen Werftrechnung stand, erlebte ich einen solchen Segen. Über 200 Menschen halfen mir, die Rechnung zu bezahlen. Andere packten bei der Renovierung des Schiffs mit an und entrosteten es Zentimeter für Zentimeter oder halfen beim Streichen. Bei vielen Problemen, die mit dem Verlag oder dem Schiffsprojekt zu tun haben, erlebe ich immer wieder solchen konkreten Segen.

Vielfach bekomme ich Dinge günstiger – das Wort „günstig“ kommt schließlich von Gunst. Manchmal sogar umsonst. Die Firma, die die Fenster eingebaut hat, machte mir ein überraschendes Angebot. Der Chef rief mich an und sagte: „Ich weiß nicht, warum ich das tue, aber ich habe mich entschieden, Ihnen das Glas und sonstiges Material zum Einkaufspreis weiterzugeben und nur die Arbeitszeit zu berechnen!“

Wie kommt es, dass Menschen gesegnet sind?
Man kann den Segen nicht in eine Formel packen, doch an vielen Stellen der Bibel wird deutlich: Gehorsam gegenüber Gott und das Vertrauen auf ihn bewirken Segen, besonders der konkrete Glaube, der Gott beim Wort nimmt und daraufhin handelt. So wie Abraham, der auf ein persönlich gesprochenes Wort Gottes hin seine Heimat verließ. Gott reagierte darauf mit überreichem Segen: „Ich will dich segnen. Und du wirst ein Segen sein!“ Dieser Segen sollte sich auf alle Generationen auswirken – und konnte sogar an die Nachkommen vererbt werden.

Manchmal habe ich den Verdacht, dass Gott ausgesprochen gerne in Form von Segen zurückgibt, was wir ihm an Vertrauen schenken. Ich habe mein Leben lang gern gegeben. Klar, in Zeiten finanzieller Enge fiel und fällt mir das auch schwer. Doch sobald ich etwas flüssig bin, gebe ich gern weiter. Und ahne, dass Gott Freude daran hat, mir ein Vielfaches dessen, was ich verschenke, zurückzugeben. Kürzlich haben Freunde ein christliches Zentrum eröffnet. Bei mir ist es durch den Schiffsbau gerade finanziell sehr eng. Ich wollte aber trotzdem wenigstens 20 Euro dazu geben. Noch am gleichen Tag bekam ich das Zehnfache geschenkt. Wie gesagt: Das kann man nicht einplanen oder gar eine zwingende Gesetzmäßigkeit daraus machen. Aber ich hege den Verdacht, dass Gott auf Vertrauen und Wagnisse gern mit Segen reagiert.

Ein anderer Bereich, in dem ich mich als gesegnet erlebe, sind Preisausschreiben. Ich mache gerne mit – und gewinne tatsächlich überdurchschnittlich oft. Sei es ein wunderschönes Puzzle, ein Tablet oder Geld für eine Stereoanlage, für die ich gebetet habe. Sogar eine Urlaubsreise nach Malta war dabei, die ich mir sonst nicht hätte leisten können und zu der ich noch eine Freundin einladen konnte. Als Mutter von zwei kleinen Kindern tat ihr die Auszeit extrem gut. „Keiner, der mich beim Essen stört – was für ein Genuss“, sagte sie bei jeder Mahlzeit. Und wir hatten einige, denn der Hotelchef entschied sich, uns Halbpension zu spendieren, nicht nur Übernachtung und Frühstück, die im Gewinn enthalten waren.

Meine Theorie zur Erklärung der überdurchschnittlich häufigen Gewinne: Den ersten Preis, den ich jemals gewonnen habe – ein einwöchiges christliches Ferienlager – habe ich an ein Mädchen verschenkt, deren Familie sehr arm war. Ich wollte, dass sie Gott kennenlernt, aber ihre Familie konnte sich so ein Ferienlager nicht leisten. Es scheint Gott gefallen zu haben – so sehr, dass er mir immer mal wieder einen Gewinn schenkt, den ich manchmal selbst genieße, manchmal mit anderen teile.

Gott hat Menschen und ihre Gaben gesegnet. Die Vielfalt, die wir erhalten haben, macht uns reich. Wir können einander mit unserem Segen beschenken – und ihn weitergeben.

Wenn ich um Segen bitte, tue ich das nicht nur zum Selbstzweck. Natürlich freue ich mich und genieße es, wenn ich gesegnet bin. Doch es geht mir immer auch darum, dass andere Menschen etwas von dem Segen erhalten, den ich bekomme. Je mehr Segen ich empfange, umso mehr kann ich weitergeben. In Form von Impulsen und Rat, von materiellen Gaben und Geschenken. So war auch der Segen an Abraham gedacht – nicht nur für ihn. Er war von Gott gesegnet und sollte ein Segen für andere sein. Er konnte die Freundschaft Gottes, die Liebe seiner Frau und den materiellen Segen durchaus genießen. Doch es ging auch darum, ein Segen zu sein – für andere. Und das dürfen wir auch.

 

Dieser Artikel ist zuerst im Buch Segensgeschichten vom SCM-Verlag erschienen. Mit freundlicher Genehmigung.

Mehr Inspiration zum Segen gibt es in dem Quadro: Segen erfahren. Lebenskraft empfangen und weitergeben von Kerstin Hack und Rosemarie Stresemann

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