Kerstin Hack: Produktivität und Dankbarkeit

Psychologen sprechen von verschiedenen menschlichen Bedürfnissen. Da ist ganz grundlegend das Bedürfnis nach dem Erhalt des Lebens. Daneben gibt es soziale Bedürfnisse, wie etwa der Wunsch nach Liebe, Wertschätzung und Nähe zu anderen Menschen. Zu guter Letzt das Bedürfnis danach, Sinn zu finden und zu stiften – ein produktives Leben zu führen.

Gott hat Multiplikation und Fruchtbarkeit in das Wesen der Natur und der Menschen gelegt. Neben den Fragen nach der Identität (Wer bin ich? Woher komme ich?) und der Beziehung (Bin ich angenommen? Werde ich geliebt?) ist die Frage nach der Fruchtbarkeit (Kann ich Gutes bewirken?) eine der Grundfragen des Menschen.
Produktivität ist etwas anderes als Kreativität. Kreativ sein heißt, Neues zu schaffen oder etwas neu zu kombinieren. Produktiv sein heißt, etwas Vorhandenes zu vermehren.
Frucht entsteht da, wo wir etwas, was wir haben und können, effektiv multiplizieren. So wie in der Natur, wo aus einer Zelle ganz viele werden. Aus einer Eizelle wird ein ganzer Mensch, aus einem Samen ein großer Baum. Wir können ganz unterschiedliche Dinge vermehren: Gaben, Ideen, Gedanken. Meistens haben wir ein gutes Gespür für das, was wir gerne und effektiv vermehren möchten. Einer will Ideen weitergeben, der nächste möchte sein technisches Talent einsetzen, um Brunnen für wasserarme Regionen zu bauen, der dritte lehrt gerne, und wieder ein anderer möchte Menschen durch Beratung dabei unterstützen, ihr Leben kraftvoller zu gestalten.
Wenn du dir deiner Gaben nicht sicher bist, kannst du überlegen: Welche Träume begleiten mich schon lange? Wenn ich ungehindert tun könnte, was ich möchte, was wäre das? Was möchte ich am Ende meines Lebens bewirkt haben?
Wenn du an der zu dir passenden Stelle produktiv wirst, wird dein Leben zufriedener. Dankbar kannst du auf das blicken, was du geschaffen hast.

 

Dankbarkeit als Schlüssel zur Produktivität

Mit der Dankbarkeit funktioniert es auch umgekehrt. Nicht nur mehr Produktivität am richtigen Platz macht uns dankbar. Sondern Dankbarkeit wirkt sich auch positiv auf unsere Produktivität aus. Wer dankbar für das ist, was er hat, schafft Raum für weitere Entwicklung. Warum sollte Gott uns Neues schenken, wenn wir nicht einmal das anerkennen, was wir bereits an Talenten bekommen haben?
Dankbar zu sein bedeutet auch, wertschätzend auf das zurückzuschauen, was man bereits erreicht hat. Gott sieht sich am Ende jedes Schöpfungstages sein Werk an und bewertet es mit Bestnoten: »Siehe, es war sehr gut!«
Wir machen das anders: Häufig hetzen wir von einem Punkt unser To-do-Liste zum nächsten und sind nur auf das fixiert, was wir noch nicht erreicht haben. Damit entwickeln wir einen Lebensstil des Getriebenseins, der immer nur auf das Nicht-Erreichte sieht. Mit einer solchen Haltung findet man wenig Ruhe und Kraft. Gott schuf uns nach seinem Bild, das heißt, dass wir wie er wertschätzenden Rückblick auf das Geschaffene halten können.
Ich streiche die Punkte auf meiner To-do-Liste nach Erledigung nicht durch, sondern markiere sie grün. So kann ich gleich erkennen: Ich habe etwas geschaffen oder zum Wachsen gebracht – deshalb grün.
Es ist nichts Verwerfliches dabei, sich selbst zu loben. Gott tut das ja auch. Das heißt nicht, dass wir uns etwas auf uns und unsere Fähigkeiten einbilden müssen, sondern dass wir dankbar anerkennen: Gott hat mir Gaben gegeben. Ich habe sie eingesetzt. Und das ist gut so.

 

Diese Text ist ein Auszug aus dem Buch von Kerstin Hack: Danke, Leben. 365 Impulse, die Fülle zu entdecken. Es regt an, Dankbarkeit zu entdecken und einzuüben.
Zum Jahr der Dankbarkeit haben wir regelmäßig Artikel und Beiträge zum Thema Dankbarkeit gepostet. Das Jahr endet am Erntedankfest am 2. Oktober 2016.

 

Weitere Büchertipps:

Wer über das Jahr der Dankbarkeit hinaus das Geheimnis der Dankbarkeit weiter studieren und entdecken möchte: Wir haben viele Titel publiziert, die den Blick auf das richten helfen, was dankbar und zufrieden macht. Dankbarkeit kann man einüben und entwickeln.

Paket_Dankbarkeit_ohne Kalender

Danke, Leben! 365 Impulse, die Fülle zu entdecken. (Buch)

Dankbar leben. Zufriedenheit entwickeln und entfalten. (Quadro)

365 Tage Dank. Gutes sehen und genießen (Immerwährender Kalender)

Dankbarkeit. Impulse, das Gute zu sehen (Impulsheft)

Hier geht es zum Paket und den Einzeltiteln.

 

 

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