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Kerstin Hack: Was uns zum Beten bewegt

Gebet ist Dialog mit Gott  – es ist Kraft, Tradition und ein bereichernder, stärkender Bestandteil im Leben. Um im aktiven Leben geben zu können, brauchen wir die Stille, den Rückzug, die Zwiesprache mit dem Schöpfer. Das ist uns oft bewusst. Doch wie zu allem bedarf es auch zum Gebet Motivation. Immer wieder neu.

Allein der Vorsatz „Ich will/sollte mehr beten“, trägt oft nicht weit. Hilfreich kann es sein, sich die Bestandteile von Motivation anzusehen. Und somit auch die der Motivation zum Gebet.

Motivation setzt sich aus drei Elementen zusammen:

1. Den Sinn erkennen

Man ist nur dann bereit, etwas zu tun, wenn man einen Sinn darin erkannt hat. Zum Beten wird man wohl kaum motiviert sein, wenn man keinen Nutzen darin sieht. Wenn man denkt, man würde lediglich ein paar Schallwellen an die Decke senden. Es kann sehr motivieren, wenn man ahnt: Im Gebet begegne ich Gott. Ich bin eingeladen zu einer Audienz mit dem Allerhöchsten. Mit dem, der nicht nur allmächtig ist, sondern der sich obendrein auch noch sehr freut, mich zu sehen und mir zu begegnen. Auch wer Gebet als Chance sieht, das eigene Leben oder etwas in der Welt zu verändern, ist motiviert, das Gespräch mit Gott zu suchen.

Je mehr wir im stillen Gebet empfangen, umso mehr können wir geben, wenn wir aktiv werden. —Mutter Teresa

2. Das Können

Nur dann, wenn man weiß, dass die eigenen Fähigkeiten genügen, etwas Bestimmtes zu tun, ist man motiviert, es zu wagen. Ich bin z. B. nicht motiviert, Wakeboard zu fahren. Die ersten zwanzig Versuche, die ich gemacht habe, sind kläglich gescheitert. Für diesen Sport fehlt mir offensichtlich die nötige Mischung aus Kraft und Beweglichkeit. Oder es hat mir niemand gezeigt, wie ich es so mache, dass es gelingt. Keinem macht es Spaß, etwas zu tun, was er nicht kann. Das betrifft auch das Gebet.

3. Der Rahmen

Nicht zuletzt tragen auch die Rahmenbedingungen zur Motivation bei. In hässlichen, zugigen Räumen auf unbequemen Stühlen beten die meisten Menschen nicht so gern wie in einer hellen, freundlichen Umgebung. Und: Was für den einen passt, muss für den anderen noch lange nicht stimmig sein. Der eine liebt vielleicht eine asketisch schlichte Umgebung, während der andere von bunten Bildern inspiriert wird. Der eine wird von vielen Betern abgeschreckt, der andere blüht in der Gemeinschaft mit anderen Christen regelrecht auf.

Deine Motivation zu beten wird wachsen, wenn du den Sinn darin mehr und mehr erkennst. Und wenn du entdeckst: »Das geht ja doch«, und erlebst, dass du so beten kannst, wie es dir entspricht.

“Was uns zum Beten bewegt” ist ein Auszug aus dem Buch “Gebet. schlicht + ergreifend” von Kerstin Hack.

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Headerbild: Natalie Collins / unsplash.com

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