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Für Effiziente – das einfachste Kochbuch der Welt

Endlich … hat jemand ein Kochbuch für mich geschrieben.

Nein, es ist ja nicht so, dass es auf der Welt keine Kochbücher gäbe. Die Regale der Buchhandlungen sind voll davon. Meine Regale auch – da sind all die Kochbücher, die ich mir mal gekauft habe, weil ich dachte, ich müsste gesünder, basischer, schlanker, internationaler oder schlichtweg überhaupt mehr kochen.

Das Problem: Die meisten Kochbücher passen nicht zu mir. Ich liebe Schönheit, Effizienz und Übersichtlichkeit. Deshalb schreibe ich selbst auch kaum dicke Ratgeberbücher, sondern viel lieber Trainings-Quadros, die Wesentliches zusammenfassen. Auf einer Seite alles zu einem Thema. Schön und übersichtlich gestaltet. Und ich liebe es effizient: Deshalb gibt es bei den Quadros auf jeder Seite einen Impuls, den man gleich umsetzen kann. Das ist mir lieber als 300 Seiten mit Anregungen zu schreiben, die der Leser dann nach dem Lesen des Buches doch nicht umsetzt.

Die meisten Kochbücher wirken auf mich nicht wie Quadros, sondern wie die üblichen Ratgeberbücher. Sie sind oft unübersichtlich: Da sind mehrere Rezepte auf einer Seite und nur eines hat ein Bild. Und sie sind selten grafisch übersichtlich und klar gestaltet. Lange Zutatenlisten von Dingen, die es in meinem Haushalt nicht gibt, schrecken mich weiter ab. Meist weiß ich noch nicht mal, wo ich die Sachen in meiner näheren Umgebung besorgen kann – wie etwa Büffelmilch (kein Witz!!!). Und dann sind oft die Anleitungen so umständlich in so kleiner Schrift geschrieben, dass ich beim Kochen dauernd mit meinen nicht perfekt sauberen Fingern das Buch in die Hand nehmen muss – super umständlich. Kurz: Die Hemmschwelle, mit einem handelsüblichen Kochbuch tatsächlich zu kochen, ist für mich extrem hoch. Ich tue es fast nie. Und so verkommen die Kochbücher in meinem Regal zu Ich-schaue-mir-schöne-Rezepte-an-und-tue-nichts-Büchern.

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Dabei koche ich eigentlich gern und gar nicht so schlecht. Wenn einkaufen und kochen einfach und unkompliziert ist. Wie bei den etwa fünf bis sechs Rezepten, die ich auswendig kann. Aber neue Rezepte habe ich schon lang nicht mehr ausprobiert, weil es mir zu umständlich und aufwändig war. Das könnte sich jetzt ändern. Ich habe gestern das erste Kochbuch entdeckt, das wie für mich geschrieben ist:

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Meine sechs Lieblingszutaten aus diesem Kochbuch: 

  • Jedes Rezept hat maximal sechs Zutaten.
  • Alle Zutaten sind fotografiert. Einfacher und schöner geht es nicht.
  • Die Anleitungen sind so kompakt und klar geschrieben, als hätte ich sie lektoriert – kein überflüssiges Wort.
  • Das Papier ist herrlich dick und stabil und hält vermutlich den einen oder anderen Wasserspritzer aus. Kompliment an den Verlag!
  • Die Seiten sind ästhetisch und übersichtlich gestaltet – man erfasst alles mit einem Blick.
  • Die Schrift ist richtig groß. Man kann sie auch auf Entfernung lesen – das Buch woanders hinlegen, kurz mal rüberschauen. Traumhaft.

Schwachstellen

Bei der Auswahl der Rezepte meine ich zu spüren: Das hat ein Mann geschrieben. Kein vegan-empfindsamer, sondern eher die Sorte,  die ich aus meiner Jugend im Dorf kenne – mit Vorliebe für deftige Schweinshaxen und Spanferkel. Wer Eisbein, Schweinshaxen, Rouladen etc. mag, wird hier an vielen Stellen fündig. Es gibt eine reiche Auswahl an deftigen Fleischgerichten – mehr als ich für meinen Geschmack in einem Kochbuch gebraucht hätte. Andererseits hab ich mich an Fleischgerichte, die komplizierter als Steak anbraten waren, nie richtig rangetraut. Da könnte ich auch mal was Neues wagen, es muss ja nicht gleich Eisbein mit Rotkohl in Biersoße sein …Simplissime3

Doch auch für die, die es nicht so deftig mögen, ist das Buch eine Fundgrube. Die Fisch – und Hähnchenrezepte sind ein Traum und auch die – wie gesagt für meinen Geschmack zu wenigen – Gemüserezepte sehen toll aus. Und wie ein Nachtisch aus Sahne, Kakaopulver, etwas Zucker und Blaubeeren schmeckt, darauf bin ich richtig gespannt. Und auf Hähnchen-Zuchini-Suppe oder Kabeljau im Tomaten-Kräuter-Sud.

Ach ja, als ich gestern Abend im Bett lag, mit Muskelkater vom Schleppen des dicken Buches, war ich so glücklich über den Fund, dass ich den Autor am liebsten umarmt hätte. Endlich scheint mein: Ich will ja eigentlich mehr Neues kochen, aber habe keine Lust auf komplizierten Kram – Problem gelöst.

Ich habe den großen Verdacht, dass das kein weiteres Ich-lese-mal-Rezepte-und stelle-mir-vor-wie-es-wäre-sie-zu-kochen-Buch in meinem Regel wird, sondern eines, mit dem ich tatsächlich koche. Ich freu mich darauf. 

Ach ja: Falls ich euch den Mund wässerig gemacht habe: Das Buch gibt es im Buchhandel oder online direkt beim Verlag. Als Verlegerin rate ich dazu, das dort zu bestellen, weil so der Verlag am meisten für seine – in diesem Fall hervorragende – Arbeit bekommt. Wenn ihr jedoch lieber mir was Gutes tun wollt (ich krieg bei Bestellungen ´ne kleine Provision) oder weil’s für euch praktischer ist, direkt bei den Großen bestellen wollt, dann nehmt diesen Link. 

 

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