Aktueller Meilenstein: Es werde Licht. Oder auch nicht
In den letzten Monaten ging es voran. Langsam.
Boden konservieren
Bevor die Isolierung angebracht werden kann, muss erstmal der Boden entrostet und mit speziellen Schiffbodenöl konserviert werden.
Ein Fach zu konservieren dauert etwa ein bis zwei Stunden. Und es sind 115 Fächer. 69 waren Ende Mai geschafft. Ich versuche immer nach Feierabend weiterzumachen. Und manchmal helfen auch Freunde. Es geht voran, aber langsam.
Es werde Licht. Oder auch nicht
Und wir arbeiten an der Beleuchtung für die Edelweiss, damit wir auch arbeiten können, wenn es dunkel ist. Wir hatten ein paar Strahler, aber die blenden so sehr, dass man kaum etwas sehen konnte. Deshalb installieren wir jetzt bessere Lampen.
Damit wir die betreiben können, brauchen wir Strom. Da wird es gerade schwierig.
Mein Schiff liegt vor dem Behrensufer – Gelände. Das hat ein Investor gekauft und will dort für Milliarden bauen. Vertreter des Investors hatten mir vor Zeugen zugesagt, dass ich immer Strom haben würde.
Immer war bis 2. Juni. Dann wurde der Strom abgedreht, ohne mich vorher zu informieren.
Leute fragen mich oft, warum ich von hier nicht weggehe.
Ganz einfach: es ist mein Zuhause – ich liebe es hier.
Und: Es ist praktisch unmöglich einen bezahlbaren Liegeplatz für zwei so große Schiffe wie meine zu finden. Da wäre ein großes Wunder nötig.
Und dann plötzlich den Strom abgedreht zu bekommen ist echt hart.
Die guten Nachrichten
- Aktuell ist es hell. Es sind die längsten Tage des Jahres. An vielen Tagen braucht man gar kein Licht
- Aktuell produziere ich Strom: Die Solaranlage, die ich habe, reicht für die Zeit von April bis September gut aus. Ich habe also noch etwas Zeit, um das Problem zu lösen.
- Aktuell sind Solarpaneele günstig: Derzeit gibt es kaum Verkäufe in den USA. Deshalb sind die Preise sehr niedrig.
- Mehr Selbstversorgung ist gut: Angesichts steigender Energiepreise ist es gut, so viel Strom wie möglich selbst produzieren können. Die Edelweiß in Zukunft möglichst autark von externen Stromquellen zu haben, ist auch ein Ziel.
Die nicht so guten Nachrichten:
- Das alles kostet Geld. Solarpaneele, Batterien, Gestelle, Kabel und Lohn für Fachleute. Ein Schiffbauer hat grob geschätzt, dass alles in allem etwa 15.000 Euro kosten wird.
- Das alles kostet Zeit: Eigentlich würde ich lieber weiter renovieren, aber jetzt muss ich mich erstmal damit auseinandersetzen, was wir da genau brauchen. Und dann zwischen all den verschiedenen Optionen und Möglichkeiten entscheiden. Natürlich lasse ich mich beraten. Schon gestern zwei Stunden lang. Aber natürlich hängt es an mir.
- Das Dach muss nachgebessert werden. Das Dach ist weitgehen dicht und stabil, aber der erste Schutzanstrich fürs Dach hat sich als nicht ausreichend erwiesen. Wir werden eine Schicht Fiberglasmatten legen und versiegeln. Auch das kostet einiges an Zeit und Geld.
Tief durchatmen. Weitermachen. Weiter entrosten und streichen.
Was mich in all dem freut, ist, dass ich nicht allein bin. Ich glaube, dass Gott mich in allem trägt und begleitet. Mein Elektriker und ein Freund helfen mir beim Planen der Erweiterung der Anlage.
Falls du mithelfen willst, geht das z. B. über die Plattform Go fund me machen. Oder frage mich nach weiteren Optionen.
Scheue dich bitte nicht, auch mit kleinen Beträgen zu helfen. Ein paar Euro sind ein paar Schrauben, etwas Kabel oder Kaffee für Helfer.
Ich habe in der Vergangenheit immer wieder erlebt, dass meine Freunde und ich gemeinsam viel geschafft haben. In meinem Buch Leinen los habe ich beschrieben, welche Wunder ich das beim Bau meines ersten Schiffes erlebt habe… es liest sich wie ein spannender Roman. Du kannst es sogar mit persönlicher Widmung von mir haben.
Jedes verkaufte Buch hilft mir, ein Stück Kabel für die erweiterte Solaranlage.
Und: Falls du praktisch mithelfen willst – melde dich gern bei mir.
Gemeinsam schaffen wir auch die nächste Etappe.