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Vor 70 Jahren: Todestag Dietrich Bonhoeffers

In der Rückschau wirkt es noch tragischer: Nur vier Wochen vor Kriegsende, am 9. April 1945, wurde Dietrich Bonhoeffer von den Nationalsozialisten hingerichtet, im Konzentrationslager Flossenbürg.

Dietrich Bonhoeffer ist weit über Deutschland hinaus bekannt als Widerständler, als bedeutender Theologe und bekennender, kritischer Christ. In einer Zeit, in der viele Menschen sich wegduckten.

Wer war Dietrich Bonhoeffer?

Auf der einen Seite war Bonhoeffer ein prägender Mensch. Jemand, der standhaft blieb, bewusst nicht vor den Nazis floh und deutlich seine Haltung gegen die herrschende Propaganda und den „Mainstream“ vertrat. Er war einer, der als Häftling noch die Kraft hatte, seinen Mitgefangenen Trost zu spenden und mit ihnen zu beten. Doch die andere Seite kennen nur wenige: Dietrich Bonhoeffer war auch ein äußerst sensibler, teilweise von Depressionen und Zweifeln geplagter Mann, der die Gemeinschaft mit anderen Menschen zutiefst schätzte und bewusst lebte.

Trotz aller Herausforderungen fand Bonhoeffer die Stärke, unbeirrt seinen Überzeugungen zu folgen. Schon in jungen Jahren hatte er – gegen das Unverständnis seines großbürgerlichen Elternhauses – Theologie studiert und sich als junger Vikar um verarmte Kinder gekümmert. Entgegen vieler Amtskollegen positionierte er sich klar gegen den Arier-Paragrafen, weil er in der Degradierung von Menschen einen Widerspruch zur biblischen Lehre sah.

Beharrlich vertrat er seine Überzeugungen auch in Zeiten, als die politische Stimmung kippte. Darin ist Dietrich Bonhoeffer gerade heute ein Vorbild. Sein Engagement lebte er ganzheitlich und ohne einzuknicken. Auch, wenn er dafür Anfeindung erntete, in seiner Berufsausübung eingeschränkt wurde oder sich selbst und seine Familie in Gefahr brachte.  Er setzte sich für Menschlichkeit und die Rechte anderer ein.

Was gab Dietrich Bonhoeffer die Kraft dazu?

Eine wichtige Kraftquelle Bonhoeffers war die Meditation – die Stille, das Nachdenken und Reflektieren über die Bibel. Und was diese Worte für ihn persönlich und sein Leben bedeuteten. Was ihn ebenfalls hielt und stützte war die Gemeinschaft mit anderen Christen – dass man in einer “Gemeinschaft von Sündern” mit seinen Schwächen voreinander echt und ehrlich sein kann. Dass Christen sich ertragen und lieben weil der Glaube an Christus das ist, was sie tief miteinander vereint. Selbst als Bonhoeffer Einsamkeit und Einzelhaft erleben musste, blieb er mit anderen verbunden – über Briefe und das Gebet.

Dietrich Bonhoeffers Biografie und seine theologischen Ansichten und Bücher prägen Menschen bis heute. Sein Vorbild regt dazu an, selbst sein Umfeld zu gestalten und zu seinen Überzeugungen zu stehen.

Die Erinnerung an seinen Todestag inspiriert uns zu eigenem Handeln.

 

Büchertipps:

I-81_W21_Dietrich-BonhoefferDietrich Bonhoeffer. Einer, der standhaft blieb.
von Reiner Andreas Neuschäfer

Kompaktbiografie aus der Weltveränderer-Serie Down to Earth.

 

 
Gemeinsames lebenGemeinsames Leben
von Dietrich Bonhoeffer, Gütersloher Verlagshaus

 

 

 

 

 

Widerstand und Ergebung: Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft
von Dietrich Bonhoeffer, Gütersloher Verlagshaus

 

 

 

 

Bonhoeffer_Metaxas Bonhoeffer: Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet
von Eric Metaxas, SCM Medien

 

 

 

 

 

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